Töpfchentraining: Mit Liebe & Geduld zum Trockenwerden

Bevor wir uns dem Thema Töpfchentraining und Trockenwerden ausführlich widmen, möchten wir das Wichtigste vorweg erwähnen: Beim Töpfchentraining geht weniger um ein Training oder eine Erziehung, sondern um ein Zeigen und Nachahmen. Kinder lernen von ihren Eltern. Aus heutiger wissenschaftlicher Sicht bringt das Töpfchentraining nichts, wenn dein Kind körperlich und kognitiv noch nicht bereit dazu ist, trocken zu werden. Es kann sogar zu Frustration und Widerstand führen und Ängste und Verweigerung hervorrufen und den ganzen ‚Trockenwerden-Prozess’ hinauszögern.

Wir befürworten daher die Empfehlung von Wissenschaftlern und erfahrenen Eltern, das Wechseln von der Windel zum Töpfchen erst dann zu eröffnen, wenn dein Kind ca. 18 Monate alt und ‚reif‘ für den Start ist. Wie du das erkennen kann, welche hilfreichen Begleiter es gibt und wie das Töpfchentraining erfolgen kann, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Töpfchentraining vs. Sauberkeitserziehung – der Unterschied!

Wenn es um das Thema Trockenwerden geht, begegnen Eltern oft den Begriffen Töpfchentraining und Sauberkeitserziehung. Viele verwenden sie synonym, dabei gibt es einen wichtigen Unterschied. Hier auf dem Blog von Babys Natur liegt unser Fokus auf einer natürlichen Umgebung für dein Baby – und genau deshalb sprechen wir lieber von Sauberkeitserziehung bzw. Begleitung.

Töpfchentraining – ein gezielter Ansatz

Beim klassischen Töpfchentraining geht es darum, das Kind aktiv auf den Toilettengang vorzubereiten. Eltern setzen hier oft auf feste Routinen oder Belohnungssysteme, um das Kind dazu zu motivieren, das Töpfchen zu nutzen. Ziel ist es, das Trockenwerden in einem bestimmten Zeitrahmen zu erreichen.

Sauberkeitserziehung – ein natürlicher Prozess

Die Sauberkeitserziehung hingegen ist ein sanfterer, kindzentrierter Ansatz. Das Kind entwickelt ohne Druck ein Bewusstsein für seine Ausscheidungen und entscheidet selbst, wann es bereit ist, auf die Toilette zu gehen. Hier geht es weniger um Training als vielmehr um eine natürliche Entwicklung, die vom individuellen Tempo des Kindes bestimmt wird.

Warum sprechen wir trotzdem von Töpfchentraining?

Da viele Eltern nach Töpfchentraining suchen, nutzen wir den Begriff auch auf unserem Blog – schließlich möchten wir informieren und aufklären. Unser Ziel ist es, Eltern zu unterstützen, einen natürlichen und entspannten Weg zum Trockenwerden zu finden.

Egal für welchen Weg du dich entscheidest: Das Wichtigste ist, dass dein Kind sich wohlfühlt!

Trockenwerden: Der ideale Start

Der beste Zeitpunkt ist, wenn dein Kind dazu bereit ist. Wenn es reif ist. Die Voraussetzung für einen optimalen Start für das Trockenwerden ist die körperliche und kognitive Reife deines Kindes. Mit körperlicher Reife meinen wir, dass die Blase deines Kindes Urin für mehrere Stunden halten können muss und Anzeichen von regelmäßigem Stuhlgang zeigt. Motorische Fähigkeiten, wie das selbstständige hoch- und runterziehen der Hose entwickelt es mit der Zeit, sollte aber schon Interesse bekunden und Neugierde zeigen.

Typische Anzeichen für die Trockenwerden-Phase

Typische Anzeichen für die Trockenwerden-und damit auch für die sensible Phase, zeigen sich um den zweiten Geburtstag herum und sind in der Regel:

  • Ankündigung von voller Windel bzw. Anzeigen von Unbehagen bei voller Windel
  • Erhöhte Aufmerksamkeit vom Wickeln
  • Interesse am Toilettengang
  • Selbständiges hoch- und herunterziehen der eigenen Hose
  • Längere Trockenphasen zwischen den Wickelzeiten, besonders  nach dem Schlafen
  • Zurückziehen an einen geschützten Ort, wenn es muss

Die Sachen mit den Emotionen

Das Trockenwerden ist für dein Kind ein sehr großer emotionaler Schritt. Es lernt seinen Körper bewusst wahrzunehmen und selbst zu entscheiden, wann es aufs Töpfchen geht. Es wird ‚groß‘ und das kann zwar sein Selbstbewusstsein stärken, aber auch Unsicherheiten auslösen. Erfolgserlebnisse wechseln sich mit kleinen Missgeschicken ab, die sich wie Rückschläge anfühlen können. Aus diesem Grunde ist es besonders wichtig, dass du deinem Kind vertraust und diesen Prozess mit viel Liebe und Geduld, ohne Druck und Schimpfen begleitest. Indem du dein Kind aufmerksam beobachtest, positiv auf sein Interesse reagierst, ihm Möglichkeiten bietest, den Toilettengang nachzuahmen bzw. zu erkunden und Vorbereitungen schaffst, kannst du dein Kind optimal unterstützen.

Nur so kann es selber lernen, seinen Körper und seine Bedürfnisse wahrzunehmen und sich zu vertrauen. Vertrauen spielt eine zentrale Rolle bei der Sauberkeitsbegleitung bzw. damit ein Töpfchentraining erfolgreich ist. Dein Kind muss sich gut und emotional sicher fühlen, um seine gewohnte Windel abzugeben.

Nützliche Helfer

Das Trockenwerden ist ein sanfter Prozess, bei dem du dein Kind begleitest u

nd dein Kind nach und nach ein Gefühl für seinen Körper und seine Körperfunktionen entwickelt. Eine vorbereitete Umgebung ist dabei essentiell, damit dein Kind selbstbestimmt und selbstständig sauber werden kann.

Folgende Helfer haben sich dabei bereits mehrfach bewiesen:

Ausserdem haben wir noch folgende nützliche Tipps für eure Trockenwerden-Reise:

  • Toilettenpapier in Reichweite
  • Wechselkleidung/Unterhosen in der Toilette
  • Generell bequeme Kleidung, die dein Kind selber an- und ausziehen kann, speziell Hose z.B. mit Gummibündchen
  • Waschstation vorbereiten, damit dein Kind sich selbstständig die Hände waschen kann
  • Bücher zum gemütlichen Verweilen auf dem Töpfchen/der Toilette

Je ruhiger und gelassener du bist. Je mehr du dein Kind mit einbeziehst, vorlebst, es unverbindlich einlädst, motivierst und vertraust, desto wohler wird es sich fühlen und bereit für diesen großen Schritt sein.

Und nicht vergessen, es gibt kein ‚richtig‘ oder ‚falsch‘. Jeder noch so kleine Schritt in Richtung Selbstständigkeit ist für dein Kind ein großer und für seine Entwicklung sehr wertvoll.

Wir wünschen dir eine tolle Übergangszeit zum Trockenwerden. Erzähle uns doch gern mal in den Kommentaren, wie eure Reise war. Wie bei Kindern lernen auch Eltern am Besten durch die Erfahrungen anderer Eltern, auch wenn jede Reise so individuell wie die Familie selber ist ♡

Sabrina Schmidt

Schreibe einen Kommentar

Zurück nach oben
Cookie Consent mit Real Cookie Banner