Ist der Po deines Babys wund, wird dir dies wahrscheinlich große Sorgen bereiten. Gleichzeitig kann eine gereizte, wunde Haut am Po für dein Kleines mit Schmerzen
verbunden sein. Möglicherweise handelt es sich bei dem Wundsein um die Windeldermatitis.
Wir erklären dir in diesem Artikel, was die Windeldermatitis ist, welche Ursachen sie hat und wie du sie schonend behandeln kannst, damit es deinem kleinen Schatz bald wieder besser geht.
Worum handelt es sich bei der Windeldermatitis?
Etwa ein Viertel aller Babys leiden unter der Windeldermatitis, Dermatitis ammoniacalis. Der Windelausschlag, wie die Dermatitis in diesem Bereich noch genannt wird, zeigt sich durch eine empfindliche und entzündete Haut im Bereich des Pos. Diese entsteht durch das feuchtwarme Milieu in Kombination mit der reibenden Windel.
Ist die Haut einmal geschwächt, können Keime eindringen und sogar einen Pilzbefall auslösen. In diesem Fall spricht man von Windelsoor, einer Erkrankung, die ansteckend ist. Die reine Windeldermatitis hingegen ist nicht ansteckend.
❗Achtung:
Windelsoor kann nicht nur den Po befallen, sondern auch den Rücken, die Beine und den Mundraum. Diese Erkrankung sollte dringend von einem Kinderarzt professionell untersucht und durch geeignete Mittel behandelt werden.
Wie zeigt sich die Windeldermatitis?
Ein wunder Babypo zeigt sich durch verschiedene Symptome. Achte daher bei deinem Baby auf:
- stark gerötete und wunde Stellen
- warme und leicht geschwollene Haut
- juckende oder schmerzende Stellen, die dein Baby durch Schreien und Reizbarkeit zeigt
- die Windel riecht nach Ammoniak
- der Ausschlag kann sich auf die Oberschenkel und den Bauch ausbreiten
❗Achtung:
Rote Pusteln deuten eher auf einen Pilzbefall hin, der umgehend behandelt werden sollte.
Zusätzlich zu den oben genannten Symptomen kann es sein, dass dein Baby geschwächt ist und auch weniger isst, weil es unter Appetitlosigkeit leidet.
❗Wichtig:
Da die oben genannten Symptome unter Umständen auch auf andere Erkrankungen hindeuten können, solltest du dir immer zuerst Hilfe beim Kinderarzt holen. Dieser
untersucht dein Baby und findet heraus, ob es sich um eine harmlose Windeldermatitis oder doch um eine andere Erkrankung handelt.
Wie entsteht ein Wunder Babypo? – Ursachen für Windeldermatitis
Grundsätzlich entsteht die Windeldermatitis durch Bakterien, die auf der Haut deines Babys „arbeiten“. Dies geschieht, weil selbst bei einem ständigen Windelwechseln von sechs- bis zehnmal am Tag meist Urinreste an der Haut haften bleiben. Und selbst die saugfähigste Windel wird nicht alle Rückstände zuverlässig aufsaugen.
Die Bakterien zersetzen nun den Urin und erzeugen hierdurch Ammoniak, welcher sich durch den typischen Geruch zeigt. Der Ammoniak ist recht aggressiv und greift deshalb die Haut am Po deines kleinen Schatzes an.
Windeldermatitis durch Ernährung
Dies ist jedoch nicht die einzige Ursache für Windeldermatitis, denn auch die Ernährung kann eine entscheidende Rolle spielen. Angenommen du trinkst viele Fruchtsäfte oder nimmst Zitrusfrüchte zu dir – diese enthalten einen hohen Säuregehalt, der sich in der Muttermilch wiederfindet und entsprechend durch
das Stillen auf dein Baby übertragen wird. Dieser hohe Säuregehalt säuert den Urin und trägt ebenfalls zu entzündlichen Stellen bei.
Windeldermatitis durch Pflegeprodukte
Obendrein stehen verschiedene Pflege- und Reinigungsmittel im Verdacht, eine Windeldermatitis auszulösen. Deshalb solltest du darauf achten, dass die Produkte, die du für die Pflege deines Babys verwendest, möglichst neutral sind und keinerlei schädliche Stoffe beinhalten.
Wunder Babypopo durch das Zahnen
Das Wundsein von Babys im Windelbereich, verursacht durch den Kontakt mit Urin während des Zahnens, ist ein häufiges Problem, dem viele Eltern gegenüberstehen. Wenn Babys anfangen zu zahnen, treten verschiedene Veränderungen in ihrem Körper auf, darunter vermehrter Speichelfluss und veränderte Stuhlkonsistenz.
Oft ist der Urin während der Zahungsphase konzentrierter, er riecht unangenehm. Der Urin ist dann oft aggressiver auf der Haut, die mit Rötung und wund sein reagiert.
Diese Faktoren können dazu führen, dass der Windelbereich des Babys empfindlicher und leichter gereizt wird.
Probleme durch Einweg-Feuchttücher
Auch die vielgepriesenen Einmal-Feuchttücher können problematisch für die Haut deines Babys sein. Einweg Feuchttücher enthalten eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, darunter Wasser, Konservierungsmittel, Duftstoffe, Reinigungsmittel, und oft auch Kunststofffasern, um die Tücher reißfest zu machen. Viele dieser Inhaltsstoffe können Hautreizungen verursachen, insbesondere bei Menschen mit empfindlicher Haut. Einweg Feuchttücher sind auch häufig mit Duftstoffen versehen, die allergische Reaktionen auslösen können.
Wie wirkt sich Windeldermatitis auf dein Baby aus?
Die Windeldermatitis und Windelsoor sollten zeitnah vollständig behandelt werden. Andernfalls kann es passieren, dass sich diese Hautkrankheiten immer weiter ausbreiten. Dies wiederum sorgt dafür, dass man sie nur noch schwer in den Griff bekommt, sodass dein Baby längerfristig darunter leiden wird.
Ein großes Problem von Windeldermatitis und Windelsoor besteht zudem darin, dass dein Baby Schmerzen, ein Brennen oder ein Jucken verspürt, und zwar immer dann, wenn es in die Windel macht. Dies kann für dein Baby unglaublich unangenehm sein.
Wie stellt der Kinderarzt Windeldermatitis fest?
Oft reicht ein Blick des Kinderarztes aus, um festzustellen, ob es sich um eine vergleichsweise harmlose Windeldermatitis, um Windelsoor oder um eine andere Hauterkrankung im Genitalbereich handelt.
Zur sicheren Diagnose wird jedoch meist ein Abstrich genommen, welcher mittels eines Mikroskops untersucht wird. Nach gestellter Diagnose kann relativ einfach und in kurzer Zeit eine zuverlässige Behandlung erfolgen, sodass es deinem kleinen Schatz schon bald wieder deutlich besser gehen wird.
Hilfe bei Windelausschlag – das kannst du tun:
Windelausschlag kann recht schnell gestoppt werden, wenn du handelst, sobald du die ersten Anzeichen feststellst. Warte also nicht erst ab, wenn du gerötete oder entzündete Stellen siehst, sondern unternimm direkt einige wichtige Schritte, um dein Kleines zu schützen.
Folgende Dinge können helfen:
✔️ Windel häufiger wechseln
Je häufiger du die Windel bei deinem Baby wechselst, desto weniger Rückstände von Feuchtigkeit können sich auf der Haut bilden. Auch wenn einige Windelhersteller mit einer Trockenheit und einem sicheren Gefühl von vielen Stunden werben, solltest du es besser nicht darauf ankommen lassen.
✔️ Die richtige Windel auswählen
Gerade in den Nachtstunden wirst du die Windeln nicht ganz so häufig wechseln, um deinem Baby einen ruhigen Schlaf zu ermöglichen. Du solltest allerdings darauf achten, für die Nacht luftdurchlässige Windeln zu verwenden.
💡 Tipp:
Gerade Stoffwindeln haben im Vergleich zu den handelsüblichen Babywindeln oft die Nase vorn, denn sie sind luftdurchlässig, robust und gleichzeitig ohne Allergene (sofern es sich um Bio-Windeln handelt). Gerade wenn der Verdacht auf eine Unverträglichkeit besteht, kann es sich daher lohnen, Stoffwindeln auszuprobieren.
✔️ Sanfte Reinigung
Jedes Mal, wenn dein Baby die Windel bekotet hat, solltest du den Babypo gründlich reinigen. Dies gelingt am besten mit einem weichen Waschlappen und lauwarmem Wasser. Wichtig ist, dass der Po vollständig trocknet, ehe du deinem Baby eine neue Windel umlegst.
✔️ Wundschutzcreme gegen entzündete Stellen
Leidet dein Baby bereits unter entzündeten Stellen, solltest du eine Wundschutzsalbe verwenden. Diese beinhaltet in der Regel Zink und trägt zu einer schnelleren Heilung und in gewisser Weise auch zu einer Schmerzlinderung bei.
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✔️ Alternativ Kamille
Als natürliche Alternative zu Wundschutzcreme kannst du es auch mit Kamille versuchen. Koche dafür einen Liter Kamillentee auf und füge ihn dem Badewasser für dein Baby hinzu. Kamille hilft zuverlässig gegen Entzündungen und wird hierdurch schnell für eine Linderung sorgen.
💡 Tipp:
Schwarzer Tee wirkt ebenfalls wahre Wunder bei einer Windeldermatitis. Dies ist vor allem den darin enthaltenen Gerbstoffen zu verdanken. Koche eine Tasse schwarzen Tee und lassen diesen zehn Minuten lang ziehen. Nun tupfst du den Tee auf die geröteten (nicht offenen) Stellen und lässt ihn für einige Minuten einziehen. Es ist wichtig, dass der Po wieder vollständig trocknet, ehe du deinem kleinen Schatz eine neue Windel umlegst.
✔️ Muttermilch
Ein weiteres „Hausmittel“ kann es sein, etwas Muttermilch auf die geröteten Stellen zu tropfen. Dies setzt jedoch voraus, dass du dich selbst optimal ernährst, um übermäßige Säuren in der Muttermilch zu vermeiden.
✔️ Heilwolle
Auch Heilwolle ist ein beliebtest und schonendes Mittel im Kampf gegen die Windeldermatitis. Es handelt sich dabei um eine spezielle Wolle, die auf die
entzündete Stelle gelegt wird und dort einige Minuten bleibt. Wichtig ist jedoch, dass du die Heilwolle nicht anwendest, wenn sich am Po offene Stellen gebildet haben.
✔️ Seideneinlagen für die Windel
Bourette-Seideneinlagen können zum Einsatz kommen, wenn dein Baby bereits unter einem entzündeten Po leidet. Sie werden in die Windel gelegt und wirken dort sowohl entzündungshemmend als auch kühlend. Es werden also gleichermaßen die geröteten Stellen und die damit verbundenen Schmerzen zuverlässig gelindert.
✔️ Allergien ausschließen
Es kann wie erwähnt vorkommen, dass eine Windeldermatitis aufgrund einer Allergie oder Unverträglichkeit entsteht. Daher ist es anzuraten, für einige Zeit auf bestimmte Pflegemittel oder Lebensmittel zu verzichten. Tritt dann eine Besserung auf, liegt es nahe, dass die Windeldermatitis durch eine Allergie oder Unverträglichkeit auf bestimmte Stoffe oder Lebensmittel entstanden ist.
Eine der effektivsten Methoden gegen Windeldermatitis – der nackte Po
Windeln reizen den Po deines Babys zusätzlich und tragen unter Umständen dazu bei, dass sich die Windeldermatitis noch verschlechtert oder dass sie sich zumindest nicht wesentlich verbessert. Deshalb kann es sinnvoll sein, dass du dein Baby täglich für einige Zeit ohne Windel krabbeln oder spielen lässt. Hierdurch kann der Po sozusagen auslüften, ohne von einem Windelstoff umgeben zu sein, der permanent für Reibung sorgt.
❗Wichtig:
Suche einen Kinderarzt auf, wenn sich die Windeldermatitis nicht innerhalb weniger Tage merklich verbessert.
Wie du der Windeldermatitis vorbeugen kannst
Damit es erst gar nicht zum Windelausschlag und dem damit verbundenen unangenehmen Gefühlen bei deinem Baby kommt, solltest du im besten Fall vorbeugen. Beachte dafür folgende Hinweise:
✔️ Windel regelmäßig wechseln
Warte nicht ab, bis einige Stunden vergangen sind, sondern wechsele die Windel immer dann, wenn du merkst, dass sie voll ist.
✔️ Die passende Windel auswählen
Um Reibungen zu vermeiden, ist es wichtig, immer die richtige Windelgröße zu verwenden.
✔️ Freiheit ohne Windel
Wie erwähnt, ist es sinnvoll, das Baby auch einmal ohne Windel spielen oder krabbeln zu lassen. Dies sorgt für Frischluft im empfindlichen Bereich und kann dem
Windelausschlag zuverlässig vorbeugen.
✔️ Po gründlich reinigen
Nach jedem Stuhlgang solltest du den Po deines Babys gründlich mit warmem Wasser und einem weichen Lappen reinigen. Ehe die neue Windel angelegt wird, sollte der Po trocken sein. Verzicht auf
✔️ Die richtigen Pflegeprodukte wählen
Die Wahl der richtigen Pflegeprodukte ist ebenfalls entscheidend, wenn du der Windeldermatitis bei deinem Baby vorbeugen willst. Pflegemittel, die entfettend wirken oder toxische Inhaltsstoffe enthalten, sollten nicht verwendet werden. Diese zerstören die natürliche Schutzfunktion der Haut und können hierdurch den Windelausschlag provozieren.
Auch Creme, die bereits Klumpen gebildet hat, sollte nicht mehr verwendet werden, denn diese kleinen Verdickungen können für Reibungen sorgen.
✔️ Atmungsaktive Stoffwindeln nutzen
Versuche es doch einmal mit atmungsaktiven Mullwindeln aus Bio-Baumwolle. Die waschbaren Windeln aus Naturmaterialien sind sanft zur Haut und lassen sie atmen. Dazu eine Überhose aus PUL oder Wolle.
Handelt es sich wirklich um eine Windeldermatitis?
Wie erwähnt ist nicht alles, was nach Windeldermatitis aussieht, auch wirklich eine solche Entzündung. Es gibt auch andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen. Daher solltest du immer professionelle Hilfe bei Windelausschlag beanspruchen und am besten schnellstmöglich den Kinderarzt aufsuchen.
Die folgenden Problematiken können ebenfalls hinter dem Windelausschlag stecken:
✔️ Windelsoor
Windelsoor wird durch den Hefepilz Candida ausgelöst, der sich aufgrund des feuchtwarmen Milieus in der Windel bilden kann. Soor zeigt sich durch extrem rote
Stellen, die gleichzeitig nässen können. Es bilden sich Pickel und Bläschen, die meist vom After ausgehen, sich aber von dort aus auf den gesamten Po und auch auf die Oberschenkel ausbreiten können.
Da Windelsoor ansteckend ist, solltest du umgehend einen Kinderarzt aufsuchen. Der
Hefepilz wird mit einem entsprechenden Mittel behandelt.
✔️ Milchschorf
Milchschorf wird in Fachkreisen auch als Seborrhoische Dermatitis bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung der Haut, die häufig innerhalb des ersten Lebensjahres des Babys auftritt. Milchschorf zeigt sich ebenfalls durch feuerrote Stellen. Allerdings kommt es hierbei auch zu einer Bildung von weißen oder gelben Schuppen.
Milchschorf bildet sich nicht nur im Windelbereich, sondern auch im Bereich der Leisten, auf dem Unterleib und sogar auf dem Kopf.
Es gibt einige Mittel gegen Milchschorf, die du in der Apotheke frei kaufen kannst. Falls diese nicht helfen, den Milchschorf zu beseitigen, ist es wichtig, den Kinderarzt aufzusuchen, um verschreibungspflichtige Medikamente zu erhalten.
✔️Grindflechte
Die Grindflechte (Impetigo contagiosa) ist ebenfalls eine Hauterkrankung, die durch Bakterien entsteht. Da sie ansteckend ist, solltest du besonders vorsichtig sein, wenn du die Grindflechte vermutest. Sie bildet sich nicht nur im Bereich der Genitalien, sondern auch auf den Händen oder im Gesicht. Die geröteten Stellen einer Grindflechte jucken meist stark. Sie sind obendrein an den Blasen zu erkennen, welche mit Wasser oder mit Eiter gefüllt sein können.
❗Wichtig:
Eine antibakterielle Seife hilft dir, dich selbst vor einer Ansteckung mit der Grindflechte zu schützen. Begebe dich dennoch schnellstmöglich zum Kinderarzt,
damit dieser dein Baby untersuchen und entsprechend behandeln kann.
✔️ Hitzepickel
Bildet sich auf der Haut Schweiß und kommt es gleichzeitig zu einer Reibung, können sich auch Hitzepickel bilden. Sie zeigen sich durch kleine Pusteln, die nur leicht rosa, nicht aber stark gerötet sind. Hitzepickel treten oft innerhalb der ersten drei Lebensmonate im Bereich der Hautfalten auf.
Hitzepickel verschwinden meist von allein wieder, wenn du dein Baby für einige Zeit ohne Windel lässt oder auf atmungsaktive Windeln ohne Plastikbündchen in den Hautfalten setzt. Vor allem Stoffwindeln eignen sich hierfür sehr gut.